Die Rose vom Dilsberg

In der alten Zeit, als noch Ritter die Burgen im Neckartal bewohnten und Sagen von Drachen, Feen und Elfen des abends an den Feuern erzählt wurden, hörte man oft vom tragischen Schicksal der wunderschönen Prinzessin vom Dilsberg, Rosamunde. Die „Rose vom Dilsberg“, Tochter des Grafen Heinrichs von Dürn, dessen Sippe aus dem walldürner Land auf die Burgfeste Dilsberg gekommen war. wurde von zwei Rittern begehrt. Der Eine war Ritter Wolf einer der Herren von Hirschhorn deren Abstammung angeblich von den Herren von Harfenberg herrührte und die als sehr gebildet galten.. Die Herren von Steinach dagegen waren eher als rüpelhafte Raubritter verschrien. So brachten Bleikhard von Neckarsteinach seine häufigen Streifzüge die dem Land großen Schaden zufügten, den Namen Bligger Landschaden ein und er wurde in die Acht erklärt. Ebenso unterschiedlich fiel dann auch des jeweiligen Brautwerbung aus, was Rosamunde in die starken Arme von Ritter Wolf trieb. Als sich herausstellte, dass sie dem Ritter Wolf zugetan war, schwor der abgewiesene Brautwerber nach Art der Herren von Steinach, blutige Rache. Nach langen Vorbereitungen wurde das Aufgebot bestellt und viele dem Paar wohlgesonnenen machten sich auf den Weg zum Dilsberg, um dem freudigen Ereignis und den Feierlichkeiten beizuwohnen. Die Braut ward in wunderschöne Gewänder gehüllt und erwartete voller Vorfreude ihren Gemahl, Ritter Wolf von Hirschhorn. Dieser legte auf seinem Weg an einer Burgruine eine kurze Rast ein um die Aussicht auf den Dilsberg zu genießen. Dort jedoch lauerte ihm sein Nebenbuhler auf der seinen Racheschwur in die Tat umsetzen wollte. Vorsichtig schlich sich der Gekränkte an Ritter Wolf heran, was dem Bräutigam in seiner Freude der bevorstehenden Vermählung leider entgangen war. Hinterrücks wurde er vom Unhold Bligger Landschaden mit einem Knüppel erschlagen. Auf dem Dilsberg wurde die Hochzeitsgesellschaft indessen, ob des fern Bleibens des Bräutigams langsam unruhig. Bald aber kam die Nachricht von dessen Ermordung durch Bligger. Von tiefer Trauer und Sinnlosigkeit über den Tod ihres Geliebten ergriffen, begab sich Rosamund auf die Burgmauer gegenüber des Hauptturmes und stürzte sich von dort in den Tod. An der Stelle, an der man ihren leblosen Körper fand, erblühte kurz darauf ein wunderschöner Rosenstrauch, der ihrer Schönheit in nichts nachstand.

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